Polizei bestellte illegale Prostitutierte aufs Zimmer

30 bis 40 Agenturen bieten in Wien Escort-Services an
Schwerpunkt-Aktion: Sechs Frauen wurden angezeigt, ein Mann wurde festgenommen.

Mit eindeutigen Bildern boten die Damen (und Herren) in Zeitungen und im Internet ihre Escort-Dienste an. Bei einer Schwerpunktaktion der Wiener Polizei wurden am Montagnachmittag mehrere Herrschaften in eine Privatwohnung bestellt. Doch der angebliche Kunde war ein verdeckter Ermittler, die Kollegen lauschten im Nebenzimmer mit.

Es war ein Schlag gegen die illegale Prostitution, die das Referat für Prostitutionsangelegenheiten erstmals in dieser Form durchführte. "Wir haben acht Personen kontrolliert. Nur eine einzige hatte sämtliche Dokumente", schildert Wolfgang Langer, der Chef des Prostitutionsreferats.

Sechs Frauen und ein Mann wurden wegen fehlender Gesundheitsuntersuchungen, Nichtmeldung der Prostitutionsausübung sowie nach dem Fremdenpolizeigesetz wegen illegaler Beschäftigung angezeigt. Der Mann, ein Brasilianer, wurde festgenommen. Er hielt sich illegal in Österreich auf. Detail am Rande: Unten warteten die Chauffeure der Damen und Herren – die hatten sogar eine mobile Bankomatkassa dabei.

Undurchschaubar

"In Wien sind rund 30 bis 40 Escort-Agenturen tätig. Sie beschäftigen zwischen 400 und 800 Personen. Genaue Zahlen gibt es nicht", erklärt Langer.

In der jüngsten Zeit habe es immer mehr Beschwerden von Kunden gegeben – sie hatten sich mit diversen Krankheiten angesteckt. Zudem fühlten sich Betreiber von gemeldeten Bordellen geschädigt, denn sie müssen sämtliche Auflagen erfüllen. Es soll nicht die letzte derartige Aktion gewesen sein, kündigt Langer an. "Wir werden das auch in Hotels und anderen Örtlichkeiten wiederholen."

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