Das österreichische Football-Nationalteam befindet sich unmittelbar nach dem Gewinn der Europameisterschaft im Umbruch. Einige Spieler und Betreuer verlassen das Team, darunter auch Cheftrainer Max Sommer. Der Steirer kann sich eine weitere Zusammenarbeit mit der Verbandsspitze nicht mehr vorstellen, der er mangelnde Professionalität und fehlende Unterstützung vorwirft. Beim AFBÖ zeigte man sich über die medialen Angriffe überrascht.
"Es sind die Tage mit den Menschen im Trainingslager und am Spielfeld und im Meetingraum wunderschön, aber die Tage drumherum sind für mich nicht mehr tragbar in der Konstellation", sagte Sommer dem ORF. "Es ist nie gelungen, gemeinsam mit Sportdirektor, Generalsekretär und Vorstand des AFBÖ ein gemeinsames Bild zu zeichnen, wie dieses Programm Nationalteam aussehen kann", teilte er der Kleinen Zeitung mit.
Auch den internationalen Verband IFAF kritisierte Sommer. "Ich wollte das Nationalteam als echtes Zugpferd der österreichischen Sportgesellschaft etablieren. Die Rahmenbedingungen vom internationalen Verband geben das nicht her, und aus den eigenen Verbandsreihen kamen auch keine Impulse, sondern eher Stillstand", sagte er orf.at.
Finanzielle Situation im Sport "extrem angespannt"
Der AFBÖ gratulierte Sommer für seine Leistungen, brachte zugleich aber Gegenargumente. Die finanziellen und personellen Ressourcen der Nationalteams seien über einen sogenannten "Coaches Katalog" geregelt. Jener sei Sommer bekannt gewesen und "vor zwei Jahren in Abstimmung mit diesem" erweitert worden. "Durch die aktuellen Budgetkürzungen im Sport ist die Situation extrem angespannt", hieß es in einer Aussendung. "Die von Max Sommer geforderte Professionalisierung des Nationalteam-Programms ist in der gewünschten Qualität in einem Amateur-Sport nicht darstellbar."