Frank Stronach tritt nächste Woche zurück

Nationalratsabgeordnete Kathrin Nachbaur.
Team-Stronach-Klausur: In Fuschl am See wird über die schwere Zukunft der Krisen-Partei beraten.

Die Umfragewerte liegen bei einem desaströsen Prozent, Parteigründer Frank Stronach hat die Lust an der Politik verloren und den Geldhahn abgedreht. Wie soll es mit dem Team Stronach nun weitergehen?

Klubchefin Kathrin Nachbaur lud am Donnerstag zur Neujahrs-Klausur ins Salzkammergut nach Fuschl. Noch vor zwei Tagen war unsicher, ob das Rebellenteam aus Kärnten anreisen würde. Landesrat Gerhard Köfer und seine Entourage erschienen dann doch für einige Stunden.

Änderung des Namens

Gleich zu Beginn wurde von Nachbaur verkündet, dass Parteigründer Frank Stronach nächste Woche wieder nach Österreich kommt, um dann in einer Pressekonferenz seinen Rücktritt zu erklären. Nachfolger als Nationalratsabgeordneter wird Rouven Ertlschweiger, der bis zuletzt persönlicher Pressesprecher von Frank Stronach war.

Als Gast referierte Meinungsforscher Werner Beutelmeyer über die Zukunft der Partei – sein wenig überraschendes Urteil angesichts kaum mehr wahrnehmbarer Umfragewerte: „Es kann nur mehr aufwärts gehen.“ Aber wie sollte das Kunststück gelingen? Franks „Trümmerfrau“ Kathrin Nachbaur konnte die Partei auf keine Lösung einschwören. Denn das Team Stronach ist seit den Turbulenzen im Oktober nach wie vor gespalten.

Mehr noch: Der Name Team Stronach könnte – zumindest in den Ländern – bald Geschichte sein. „In Salzburg möchte man auf den Namen Stronach verzichten“, so ein Insider. Und auch in Kärnten wird ernsthaft überlegt, Stronach aus dem Parteinamen zu streichen.

Kein Geld für EU-Wahl

Ein weiterer heißer Diskussionspunkt in Fuschl war, ob das Team Stronach bei der EU-Wahl am 25. Mai antreten soll. Einige Teilnehmer plädierten dafür, um politisch nicht ganz von der Bildfläche zu verschwinden. Allerdings existieren da ein paar Hürden. Frank Stronach hat sein Sponsoring von dato rund 30 Millionen Euro gestoppt. Sprich: die Partei hat kein Geld. Aber auch ein Kandidat ist nicht in Sicht.

Wer kann schon den verfahrenen Karren namens Team Stronach aus dem Dreck ziehen?

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