In Rafah, jenem Grenzort, aus dem aktuell hunderttausende Menschen evakuiert werden müssen, weil die israelische Armee eine Bodenoffensive vorbereitet, hat das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (ICRC) am Wochenende ein Feldkrankenhaus errichtet, um die vielen Verwundeten und Verletzten zu versorgen. Seit Beginn des Krieges in Nahost ist der Großteil der Menschen im Gazastreifen in den Süden nach Rafah geflohen, doch noch immer wird die Stadt aus der Luft angegriffen - und das Gesundheitssystem ist vollständig zusammengebrochen.
Seit Monaten plante das Rote Kreuz deshalb, im Gazastreifen ein Feldspital zu errichten, am Wochenende ist es durch die Zusammenarbeit des palästinensischen Roten Halbmonds mit zehn weiteren internationalen Rotkreuzgesellschaften (Australien, Dänemark, Finnland, Hongkong, Island, Japan, Kanada, Norwegen, Österreich, Schweiz) erstmals gelungen.
Das Spital, das aus mehreren klinisch sauberen Zelten besteht, verfügt über mehr als 60 stationäre Betten, eine Ambulanz, eine Chirurgie, eine Gynäkologie und eine Geburtenstation. Insgesamt können dort pro Tag rund 200 Patienten stationär behandelt werden. Am Wochenende kam in dem Krankenhaus das erste Baby zur Welt - per Kaiserschnitt.