Europas bester Hacker: "Schwachstelle ist der Mensch"

Aron Molnar studiert derzeit noch an der Fachhochschule St. Pölten. Sein Laptop ist sein Werkzeug
Aron Molnar könnte mit seinem Können Chaos auslösen. Er berät aber lieber Firmen.

Aron Molnar war 17 Jahre alt, als Estland angegriffen wurde. Hacker hatten damals das Parlament, Ministerien, Banken und Rundfunkanstalten ins Visier genommen. Chaos war die Folge. Die Menschen konnten plötzlich keine Online-Zahlungen mehr durchführen, Computersysteme brachen zusammen. Die Angreifer hatten ihr Ziel erreicht.

Molnar – Student an Fachhochschule St. Pölten – erzählt die Geschichte, weil sie zeigen soll, wie wichtig IT-Sicherheit geworden ist. Denn er weiß, wovon er spricht. Molnar ist einer der besten Hacker Europas. Das ist keine Überheblichkeit seinerseits, der 25-Jährige hat einen offiziellen Titel in der Tasche. Im Oktober errang er bei der "European Cyber Security Challenge" in Luzern (Schweiz) den ersten Platz. Dabei setzte er sich gegen Teilnehmer aus sechs Nationen durch.

"Meine FH-Kollegen und ich haben uns intensiv auf diesen Wettbewerb vorbereitet", erzählt er. Zuerst galt es eine Vorrunde in Österreich zu bestehen, dann hackte man gegen Profis aus Europa um die Wette. "Nach dem Sieg gab es auch Jobangebote", sagt Molnar, der derzeit noch für den Master-Studiengang "Information Security" büffeln muss.

Passwörter

Stellt sich die Frage: Wie fühlt es sich an wenn man weiß, dass man eine Ampelanlage in Wien ausschalten könnte? Oder einen Blick auf die Handy-Daten des Tischnachbarn im Café zu werfen? "Für mich", sagt der 25-Jährigen, "ist diese Vorstellung überhaupt nicht verlockend. Was mich mehr fasziniert, ist meine eigenen Sachen zu überprüfen. Wie sicher sind meine Geräte vor Hackern?" Zudem werde er ja auch von Firmen engagiert, die überprüfen wollen, wie sicher ihre Systeme sind. Somit kann er auch beruflich in Web-Server einbrechen und macht dabei nichts Illegales.

Allerdings: Auch wenn sich Firmen oder staatliche Organisationen noch so gut gegen Cyber-Angriffe schützen würden, gebe es immer einen Unsicherheitsfaktor: den Menschen. "Weil er das schwächste Glied in der Kette ist. Was bringt es, wenn Unternehmen ihre Mitarbeiter alle drei Monate auffordern ihre Passwörter zu ändern, und sie schreiben sich den Code auf einen Zettel, den sie auf den PC kleben?", sagt Molnar

Drei Tipps hat der Super-Hacker parat, wie man sich vor Angriffen im Internet schützen kann. "Wichtig ist, dass man regelmäßig Updates installiert. Auch sollte man eine Passwort-Software verwenden. Und ich würde es vermeiden, meine Kommunikation über Amerika zu schleusen. Heißt: Lieber SMS als zum Beispiel WhatsApp verwenden."Der große Bruder liest halt gerne mit.

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